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Geist und Körper sollten beim Sex in Einklang sein

Ein Teil des sexuellen Verlangens geht für den amerikanischen Psychologen und Sexualtherapeuten David Schnarch vom physischen Körper aus. Die fleischliche Sinnlichkeit ist ihm zuzuschreiben. Der Körper ermöglicht einem Menschen den Selbstausdruck durch unendliche Varianten des Kuschelns, Küssens und Streichelns, sowie all dessen, was man sich sonst noch vorstellen mag. David Schnarch schreibt: „Ihr Gehirn und ihr Geist schätzen genießerische Bewegungen, Erbeben vor Entzücken, Sinneslust, Feuchtwerden, Geschmäcke, Düfte und Abgelecktwerden. Das Gefühl von Fleisch auf Fleisch. Bebende Haut – kurz: die physischen Grundlagen süßen Verlangens.“ Die Einzigartigkeit des sexuellen Verlangens basiert seiner Meinung nach auf der Fähigkeit des Menschen, mit Sex viele verschiedene Bedeutungen zu verbinden.

 Der Körperkontakt erschließt eine völlig neue Dimension

Gemeinsam mit seinem Sexualpartner kann sich der Mensch mit Hilfe seiner Sinne neue Bedeutungen erschaffen. Und genau darum geht es letztendlich laut David Schnarch bei der körperlichen Liebe. David Schnarch empfiehlt daran zu denken, dass das Gehirn ständig verfolgt, was im Körper geschieht – wie er handelt, wie er sich bewegt, was er berührt und vieles mehr. Wer seinem Gehirn also einen Weckruf zusenden will, sollte dazu seinen Körper aktivieren. David Schnarch schreibt: „Sofern sie Ihren Geist und Ihren Körper in Einklang bringen, können Sie Ihre Problemlösefähigkeit stark verbessern. Deshalb müssen Sie wissen, was während des Sex in Ihrem Geist geschieht.“

Das menschliche Gehirn ist lebenslang formbar

Für David Schnarch ist es von entscheidender Bedeutung während der sexuellen Aktivität den eigenen Geist zu spiegeln. Denn was darin geschieht, hat vor, während und nach dem Sex einen starken Einfluss auf das sexuelle Verlangen eines Menschen. Außerdem beeinflusst es wahrscheinlich die neuronalen Pfade, die sich aufgrund dieser Erlebnisse im Gehirn bilden. Beim Sex kommt es gemäß David Schnarch zu tiefen Augenblicken der Begegnung, die bestimmte neuronale Verbindungen im Gehirn beeinflussen, die in Situationen dieser Art besonders formbar und veränderbar sind.

David Schnarch ist ein Anhänger der These, dass das menschliche Gehirn lebenslang wesentlich formbarer ist, als bisher angenommen wurde. Er erklärt: „Es ist keineswegs nur ein Produkt Ihrer Gene oder der Umgebung, in der Sie leben, sondern ein sehr anpassungsfähiges Gebilde, das sich im Laufe des Lebens ständig verändert. Das Gehirn wird durch „Neuroplastizitätstraining“ zu erstaunlich positiven Veränderungen befähigt – was im Grunde nichts anderes bedeutet, als dass es durch Wiederholung gestärkt wird, ähnlich wie man einen schwachen Muskel durch Training stärken kann.“

Von Hans Klumbies

 

 

 

 

 

 

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