Die Konsumgesellschaft spaltet sich in Erfolgreiche und Erfolglose

In der modernen Gesellschaft ist jeder Mensch für sein Glück selbst verantwortlich. Die meisten Individuen erleben ihre Identität vor allem als spezialisierte Leistung oder als Teilhabe an stark idealisierten Konsumgütern. Viele Eltern vermitteln ihren Kindern, in erhöhtes Niveau der körperliche und seelisch-geistigen Spannung auftritt.“ Bei vielen Menschen führt seiner Meinung nach dieser Progressionsdruck zu psychosomatischen Erkrankungen des Muskelsystems, der Gelenke sowie des Magen-Darm-Systems. Unbewusst spannen die Betroffen ihre Muskeln ständig an, die Disziplinierung läuft nach den Worten von Wolfgang Schmidbauer Amok, da alle Regressionen ausgeschlossen werden müssen. Wolfgang Schmidbauer arbeitet neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit auch als Lehranalytiker und Paartherapeut in München.

In der Konsumgesellschaft herrscht ein Klima der Kälte und seelischen Fragmentierung

Der Erfolgreiche im kapitalistischen System wird laut Wolfgang Schmidbauer süchtig nach Erfolg, während sich der Erfolglose mit Drogen betäubt, um einer nur noch als trivial und drückend erlebten Disziplin zu entfliehen. Beide Erscheinungen tragen seiner Meinung nach dazu bei, dass sich in den Konsumgesellschaften die Bevölkerung spaltet. Die Konkurrenzfähigen haben viel Arbeit und verdienen sehr gut daran. Auf der anderen Seite fallen diejehr vermittelbar sind.

Wolfgang Schmidbauer erklärt: „Diese Situation prägt ein gesellschaftliches Klima der Kälte und seelischen Fragmentierung, zu deren Chiffre die Borderline-Persönlichkeitsorgande Frustrationstoleranz zu nennen. Vor allem Lehrer, von der Grundschule bis zur Universität, klagen über schwindende Belastbarkeit der Schüler und Studenten.

Der Anspruch auf schnelle Befriedigung prägt die Konsumgesellschaft

Die zweite typische Entwicklung in der Konsumgesellschaft ist der Anspruch auf schnelle Befriedigung. Die sofortige Gratifikation ist notwendig, um nt verhält sich zum Warenganzen wie ein Kind in einer Krise der Verselbstständigung.

Die dritte Entwicklungsrichtung betrifft die Renaissance der Rache. In den letzten 30 Jahren ist die Rache laut Wolfgang Schmidbauer wieder salonfähig geworden. In Filmen werden zum Beispiel die Verbrecher raden entmannen wollen.

Von Hans Klumbies

 

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