Ronald E. Dahl erklärt das seltsame Verhalten der Teenager
Der Kinderarzt Ronald E. Dahl hat sich sein ganzes akademisches Leben lang mit der Adoleszenz und der Pubertät beschäftigt. Von ihm stammt folgender Satz: „Das jugendliche Gehirn ist wie ein Auto, in dem die Jungen Gas geben, bevor sie steuern oder bremsen können.“ Als Beispiel für diesen Zustand im Alltag nennt Professor Ronald E. Dahl die erste Liebe. Der Kinderarzt Ronald E. Dahl ist Professor für Gesundheitswesen und Menschliche Entwicklung an der Universität Berkeley, Kalifornien. Seine Forschungsschwerpunkte sind Adoleszenz und pubertäre Reife.
Die Pubertät setzt heute früher ein als in der Vergangenheit
Ronald E. Dahl hegt keinen Zweifel daran, dass es zu 90 bis 99 Prozent mit der Veränderung des Energiehaushalts zu tun hat, warum die Pubertät heute früher einsetzt als vor hundert Jahren. Denn zum ersten Mal in der Geschichte müssen die meisten Menschen kaum Kalorien verbrennen, um den täglichen Nahrungsbedarf zu decken. Was dieser frühere Beginn der Pubertät für die Kinder bedeutet, erklärt Ronald E. Dahl an einem Beispiel: „Wenn sich jemand im Alter von elf oder zwölf Jahren verliebt, ist das eine andere Erfahrung, als wenn er bereits 16 oder 17 ist.“
Ronald E. Dahl weist darauf hin, dass eine enge Familienbeziehung die Pubertät leicht zu verzögern scheint. Auch gibt es einen Unterschied zwischen früher Pubertät und der Ausdehnung der Adoleszenz. Das erste ist ein körperlicher Wandel, das zweite ein sozialer. Erwachsen wird ein Mensch in der Regel, wenn er es muss. Ronald E. Dahl erklärt: „Verantwortung bändigt. Es ist ja nicht so, dass das Gehirn plötzlich Vernunft anmahnt. Es kommt auf das soziale Umfeld an, das Verantwortung und Selbstkontrolle begünstigt, indem es solche Tugenden belohnt.“ Quelle: Süddeutsche Zeitung
Von Hans Klumbies