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Andreas Salcher stellt das PERMA-Konzept vor

Es gibt fünf Faktoren des „PERMA-Konzepts“ das der US-amerikanische Psychologe Martin E. P. Seligman entwickelt hat. Der erste Faktor ist die positive Emotion. Andreas Salcher erläutert: „Das regelmäßige Erleben positiver Emotionen ist durchaus ein essenzieller Faktor für das Wohlbefinden von uns Menschen, aber eben nicht der wichtigste und schon gar nicht der einzige.“ Positive Emotionen wie Lust, Behaglichkeit oder Entspannung werden im Augenblick ihres Auftretens subjektiv genossen, sind allerdings wenig nachhaltig. Daher ist die Erwartung, dass Arbeit ständig Spaß machen soll, unrealistisch. Der zweite Faktor ist das Engagement. Menschen können aufblühen, wenn sie ganz in einer sie erfüllenden Tätigkeit aufgehen oder sich für einen höheren Zweck engagieren. Dr. Andreas Salcher ist Mitgebegründer der „Sir Karl-Popper-Schule“ für besonders begabte Kinder. Mit mehr als 250.000 verkauften Büchern gilt er als einer der erfolgreichsten Sachbuchautoren Österreichs.

Es kann nicht den einen Sinn des Lebens geben

Als dritten Faktor nennt Martin E. P. Seligman positive Beziehungen. Menschen brauchen erfüllende Familien-, Freundschafts- und Liebesbeziehungen, in denen sie Kraft und Freude erfahren können. Andreas Salcher weiß: „Menschen, die sich mit anderen verbunden fühlen, sind glücklicher, gesünder und leben länger als isolierte Menschen.“ Der vierte Faktor ist die Sinnerfüllung. Es kann nicht den einen Sinn für das Leben eines Menschen geben, sondern dieser setzt sich aus Bausteinen zusammen, die sich im Lauf der Zeit immer wieder ändern können.

So gibt es Zeiten im Leben, in denen die Arbeit eine hohe Priorität hat, und solche, in denen andere Themen an Relevanz gewinnen, zum Beispiel die Geburt eines Kindes. Andreas Salcher fügt hinzu: „Im Alter wird die Bedeutung der Großzügigkeit gegenüber der nächsten Generation immer wichtiger für das Lebensglück.“ Das Gefühl, den Sinn verloren zu haben, lässt sich nicht dadurch beseitigen, indem man beginnt, den einen Sinn seines Lebens wie einen verlorenen Schlüssel zu suchen.

Eigene Wertvorstellungen geben dem Leben Halt

Jeder Versuch, den individuellen Sinn des eigenen Lebens auf einer abstrakten Ebene wiederentdecken zu wollen, führt nicht zum Sinn, sondern ins Absurde. Andreas Salcher stellt fest: „Sinn ist immer eine konkrete Erfahrung, die eben nur über Beruf, Liebe, Familie, Kunst, Wissenschaft, Pflichten, Neigungen, Mitgefühl, Engagement und so weiter empfunden werden kann.“ Der Sinn des Lebens ist das, was Menschen aus den vielen Möglichkeiten, die ihnen das Leben bietet, machen.

Der fünfte Faktor des PERMA-Konzepts ist die Zielerreichung. Erfolg, Leistung und Gewinnen sind für bestimmte Menschentypen sehr bedeutsam für das Lebensglück. Andreas Salcher erläutert: „Für sie entsteht Sinn durch das Setzen und Erreichen von immer neuen Zielen, selbst wenn diese Werte weder gute Gefühle im Augenblick verschaffen noch einen höheren Sinn erfüllen.“ Doch Ziele allein reichen bei Weitem nicht aus. Menschen brauchen eigene Wertvorstellungen, die ihnen in Krisenzeiten helfen, ihrem Leben Halt zu geben. Quelle: „Die große Erschöpfung“ von Andreas Salcher

Von Hans Klumbies

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