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Die Psyche können verschiedene Dinge belasten

Viele psychische Beschwerden sind nicht im engeren Sinn „klinisch“, das heißt, Betroffene brauchen weder einen Krankenhausaufhalt noch hoch dosierte Medikamente. Volker Busch fügt hinzu: „Aber sie benötigen unter Umständen eine wohlwollende Unterstützung und profitieren von einer Begleitung durch eine schwierige Phase ihres Lebens. In Krisen liegt der Bedarf diesbezüglich eindeutig höher, wie zuletzt die signifikante Inanspruchnahme psychischer Hilfeleistungen während der Corona-Pandemie gezeigt hat.“ Die menschliche Psyche kann durch verschiedene Faktoren belastet werden. Die üblichen Verdächtigen sind herausfordernde Umstände im beruflichen wie privaten Alltag. Dazu zählen unter anderem ein schlechtes Betriebsklima im Büro, ein finanzieller Engpass im eigenen Haushalt, zwischenmenschliche Verletzungen in der Partnerschaft oder soziale Verlusterlebnisse in jedweder Form. Prof. Dr. Volker Busch ist seit circa zwanzig Jahren als Arzt, Wissenschaftler, Autor und mehrfach ausgezeichneter Vortragsredner tätig.

Menschen können Belastungen mental verstärken oder abschwächen

Bekanntlich ist der Mensch sozial immer eingebettet in seine Umwelt, und so beeinflussen auch soziologische Umstände des psychischen Empfindens und Erlebens. Volker Busch erklärt: „Auch die aktuellen Beschwerden vieler Menschen sind geprägt von den unruhigen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnissen, die zum Teil ein tiefes Gefühl der Verunsicherung und Zukunftsangst auslösen.“ Alle genannten Belastungsfaktoren wirken sich auf Menschen unterschiedlich schwer aus, denn sie besitzen Eigenschaften, mit denen sie ihrer Welt und ihren Mitmenschen gegenübertreten.

So können manche Menschen besser und andere schlechter mit Ungewissheiten im Leben umgehen, lassen sich durch negative Nachrichten mehr oder weniger leicht herunterziehen und sorgen sich entweder ängstlich um die Zukunft oder blicken eher zuversichtlich nach vorn. Volker Busch ergänzt: „Je nachdem, wie günstig oder ungünstig unsere Strategien sind, können wir die Belastungen mental also verstärken oder abschwächen.“ Kurzum: Das Risiko einer psychischen Belastung entsteht meist in Kombination von äußeren Einflüssen und einer inneren Auseinandersetzung.

Ein stabiles inneres System schützt vor den Angriffen der Welt

Je stärker und stabiler das „innere System“ eines Menschen ist, je flexibler er reagiert und je vielfältiger sein Repertoire an Lösungsmöglichkeiten ist, desto weniger kann ihm eine belastende Welt etwas anhaben. Volker Busch nennt ein Beispiel: „Es ist vergleichbar mit einer Erkältung: Schnupfenviren im Winter können Ihnen weniger zusetzen, wenn Sie über gute Abwehrkräfte verfügen, etwa weil Sie sich vitamin- und mineralstoffreich ernähren und warm kleiden.“

Wer diese Verteidigungsmaßnahmen jedoch vernachlässigt, kann sich bei entsprechender Exposition leichter mit Schnupfenviren anstecken. Mit der Psyche eines Menschen verhält es sich im Grunde genommen genauso. Volker Busch erläutert: „Äußere Belastungsfaktoren sind ständig um uns herum, und die Welt hustet sie uns ständig ins Gesicht. Aber ob wir uns von ihnen „anstecken“ lassen, hängt zum großen Teil davon ab, wie gut wir unsere Psyche gegen sie verteidigen und die Krankmacher abwehren können.“ Quelle: „Kopf hoch!“ von Volker Busch

Von Hans Klumbies

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