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Die Psyche können verschiedene Dinge belasten

Viele psychische Beschwerden sind nicht im engeren Sinn „klinisch“, das heißt, Betroffene brauchen weder einen Krankenhausaufhalt noch hoch dosierte Medikamente. Volker Busch fügt hinzu: „Aber sie benötigen unter Umständen eine wohlwollende Unterstützung und profitieren von einer Begleitung durch eine schwierige Phase ihres Lebens. In Krisen liegt der Bedarf diesbezüglich eindeutig höher, wie zuletzt die signifikante Inanspruchnahme psychischer Hilfeleistungen während der Corona-Pandemie gezeigt hat.“ Die menschliche Psyche kann durch verschiedene Faktoren belastet werden. Die üblichen Verdächtigen sind herausfordernde Umstände im beruflichen wie privaten Alltag. Dazu zählen unter anderem ein schlechtes Betriebsklima…

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Das Über-Ich zügelt die Destruktivität

Wird das Über-Ich als einziges mögliches Gegengewicht gegen die Destruktivität gepriesen, kehrt die Destruktivität in das Subjekt zurück und gefährdet seine Existenz. Judith Butler fügt hinzu: „In der Melancholie wird die Feindseligkeit nicht externalisiert, aber hier wird das Ich zum Objekt einer potenziell mörderischen Feindseligkeit mit der Macht, das lebendige Ich, den lebenden Organismus selbst zu vernichten.“ Die Manie dagegen bringt dieses unrealistische Begehren, zu existieren und fortzudauern, ins Spiel, das sich scheinbar auf keine wahrnehmbare Realität stützen kann und keine guten Gründe für die Verankerung einer bestimmten politischen Herrschaftsform…

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Magisches Denken kann zu Aberglauben führen

Im Handel wird das Erleben scheinbar bedeutungsvoller Zufälle ohne offensichtliche kausale Verbindung als „Synchronizität“ bezeichnet. Kit Yates fügt hinzu: „Der Psychologe Carl G. Jung führte dieses Konzept in den 1920er-Jahren ein und argumentierte, der Kausaleffekt sei tatsächlich nichts anderes als paranormale Aktivität.“ Das ist ein Beispiel für sogenanntes „magisches Denken“ – wenn die Kausalbeziehung zwischen zwei verknüpften Ereignissen nicht sofort offensichtlich ist, kommt es vor, dass das menschliche Gehirn rasch ungerechtfertigte Schlüsse zieht. Bei „Gläubigen“ kann die Bedeutung, die solchen Zufallsereignissen fälschlicherweise zugeschrieben wird, zur Ausbildung von Aberglauben führen. Viele…

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Das Spießertum wurzelt im Konformismus

Die Wurzel des Spießertums liegt nicht im Konservatismus, sondern im Konformismus. Der „Well Respected Man“ verschafft sich, heute wie früher, Respekt durch Anpassung. Pauline Voss erläutert: „Nicht individuelle Entscheidungen mehren sein Ansehen, sondern die Unterdrückung seiner Individualität. Die Kontrollinstanz ist eine unsichtbare: Hinter den Gardinen stehen die Nachbarn, selbst nicht einzusehen, und beobachten, ob der Anstand gewahrt wird.“ Dem „Well Respected Man“ bescheinigen sie geistige und körperliche Reinheit. Noch heute dokumentiert man seine Reinheit durch die Unterwerfung unter den Zeitgeist. Spätestens in den Siebzigerjahren entwickelt sich die individuelle Entfaltung der…

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Der Charakter besteht aus Fähigkeiten

Eigenschaften wie diszipliniert oder prosozial zu sein nannte Aristoteles Tugenden. Adam Grant fügt hinzu: „Den Charakter beschrieb er als aus einer Reihe von Grundsätzen bestehend, die sich die Menschen aneignen und durch bloße Willenskraft umsetzen.“ Früher war das auch Adam Grants Auffassung von Charakter. Er dachte, es ginge darum, sich einem klaren Moralkodex zu verpflichten. Aber es ist sein Job, die Ideen, über die sich Philosophen so gerne die Köpfe zerbrechen, zu prüfen und weiterzuentwickeln. Und in den letzten zwei Jahrzehnten haben die Informationen, die er gesammelt hat, ihn dazu…

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Alles Sinnliche hat Auswirkungen

Wie jedes äußere Bild für den Empfänger psychogene Folgen hat, so hat auch jedes Bild, das Menschen aussenden, Auswirkungen. Emanuele Coccia erklärt: „Wenn wir Bilder aussenden, wenn wir uns zwingen, den Geist zu versinnlichen, Sinnfälliges aus ihm zu machen, rührt das daher, dass Bilder keine rein kognitiven Realien sind.“ Bilder wirken – vor allem anderen. Gerüche, Geschmäcker, Geräusche: Alles Sinnliche hat Auswirkungen und legt eine Wirksamkeit an den Tag, die schwer zu bestimmen ist, weil es weniger gewichtig ist als die Kausalität, die von der Wirklichkeit auf die Wirklichkeit ausgeübt…

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Ein Leben ohne Probleme kann es nicht geben

Wie schön wäre es, wenn die Welt endlich zu einem Paradies für alle Menschen würde. Oder das Himmelreich auf Erden endlich anbräche. In dieser so sehnsüchtig erträumten Welt soll es kein Unglück, keine Probleme, keine Krankheiten und stattdessen alles, was das Herz begehrt, im Überfluss geben. Gerald Hüther weiß: „Aber auch wenn wir es uns noch so sehr wünschen: Ein Leben ohne Probleme, ohne immer wieder auftretende und unser Gehirn durcheinanderbringende Inkohärenzen kann und wird es nicht geben, solange wir noch am Leben sind.“ Nicht dass es so bleibt, wie…

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Altern kann ganz unterschiedlich aussehen

Ein positives Bild kann bei dem Gedanken ansetzen, dass Altern ein individueller Prozess ist, der ganz unterschiedlich aussehen kann. Barbara Schmitz rät: „Statt an dem Bild des leistungsstarken, unabhängigen Individuum krampfhaft festhalten zu wollen, kann das Alter als eine Zeit verstanden werden, in der zwar neue, innovative Potenziale entdeckt werden können, in der aber auch eine andere Einstellung, eine neue Haltung entwickelt werden kann.“ Alter kann ebenso bedeuten, dass man sich von Fähigkeiten, die im mittleren Lebensalter noch wichtig waren, abkehrt und sich unverwirklichten Träumen zuwendet. Vielleicht entdeckt man gerade…

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Einem Menschen unterlaufen viele Irrtümer

Theaitetos und Sokrates brüteten über der Frage, wie es möglich ist, dass sich in der Kette der menschlichen Kognition überhaupt so etwas wie der Irrtum einschleicht. Jonathan Rauch stellt fest: „Im Lichte neuerer Forschungsergebnisse sollte die Frage allerdings eher lauten: Wie kann es sein, dass sich jemals keine Irrtümer einstellen? Die menschliche Kognition leidet unter allen möglichen Arten von Verzerrungen.“ Wiederholt hat sich die Existenz einer gleichbleibenden Gruppe von rund 100 Voreingenommenheiten nachweisen lassen, die das Leben eines Menschen kaputtmachen können. Dazu zählen unter anderem das Optimismus-Bias, das heißt, die…

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Falsche Erwartungen sorgen für Konflikte

Was hat die Wirkungsweise des Verstandes mit den Erwartungen eines Menschen zu tun? Man kann es so zusammenfassen: Erwartungen sind Konstruktionen des Verstandes zum Zwecke des Rechthabens. Genauer: des Voraus-Rechthabens. Reinhard K. Sprenger erläutert: „Der Verstand wendet die Erfahrungen der Vergangenheit auf die Zukunft an. Er glaubt reflexhaft, dass das, was früher funktionierte, auch zukünftig das Überleben sichert. Alle Erfahrung sagt: Die Macht vergangener Erfolge ist der härteste Klebstoff der Welt.“ Einen Konflikt kann man als Erwartungsdifferenz modulieren. Diese Differenz wird von zwei Seiten genährt: von den eigenen Erwartungen und…

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