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Falsche Erwartungen sorgen für Konflikte

Was hat die Wirkungsweise des Verstandes mit den Erwartungen eines Menschen zu tun? Man kann es so zusammenfassen: Erwartungen sind Konstruktionen des Verstandes zum Zwecke des Rechthabens. Genauer: des Voraus-Rechthabens. Reinhard K. Sprenger erläutert: „Der Verstand wendet die Erfahrungen der Vergangenheit auf die Zukunft an. Er glaubt reflexhaft, dass das, was früher funktionierte, auch zukünftig das Überleben sichert. Alle Erfahrung sagt: Die Macht vergangener Erfolge ist der härteste Klebstoff der Welt.“ Einen Konflikt kann man als Erwartungsdifferenz modulieren. Diese Differenz wird von zwei Seiten genährt: von den eigenen Erwartungen und…

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Stereotype können verlässlich sein oder nicht

Vorurteile können sich auf vielfältige Weise einschleichen. Miranda Fricker konzentriert sich dabei auf die Überlegung, dass sie in erster Linie auf Stereotype zurückgehen, die Menschen bei ihren Glaubwürdigkeitsurteilen als heuristische Entscheidungshilfen dienen. Miranda Fricker fügt hinzu: „Dabei verwende ich den Begriff des Stereotyps wie bisher in einem neutralen Sinne, das heißt Stereotype können verlässlich sein oder auch nicht.“ Zwar gehören verlässliche Stereotype zu jenen Mitteln des Verstandes, mithilfe derer ein Zuhörer Glaubwürdigkeit beurteilt, doch wird Miranda Fricker zeigen, dass Zuhörer dazu neigen, sich auf Stereotype zu berufen, die ein Vorurteil…

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Technologien verschlingen Eltern und Kinder

Wenn Jonathan Haidt mit den Eltern von Jugendlichen redet, kommt das Gespräch oft auf Smartphones, soziale Medien und Videospiele. Die Geschichten, die Eltern ihm erzählen, weisen in der Regel einige Muster auf. Eines davon ist die Geschichte vom „ständigen Konflikt“. Jonathan Haidt erläutert: „Eltern versuchen, Regeln festzulegen und Grenzen zu ziehen und durchzusetzen. Doch es gibt so viele elektronische Geräte, so viele Argumente dafür, dass die Regeln gelockert werden müssen, und so viele Möglichkeiten, die Regeln zu umgehen, dass das Familienleben mehr und mehr vom Streit um Technologien beherrscht wird.“…

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Solidarität ist immer individuell und freiwillig

Wer Menschen ihrer Leidensfähigkeit beraubt, beraubt sie zugleich ihrer Selbstwirksamkeit. Menschen müssen das Leiden als Kraftquelle und Lernimpuls neu entdecken. Johann Wolfgang von Goethe sagte: „Alle Veränderung erfolgt aus Leid.“ Das Leid, von dem Reinhard K. Sprenger hier spricht, ist zunächst ein selbstdefiniertes Phänomen: „Und wir wissen aus der Anthropologie, dass sich alle unsere Talente und Kräfte den Problemen verdanken, die uns herausgefordert haben und an denen wir wachsen konnten.“ Zudem behauptet Reinhard K. Sprenger, dass Politiker ein Interesse an Menschen im Zustand der Unmündigkeit haben. Seiner Meinung nach hat…

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Mattias Desmet kennt die Bedeutung der Stimme

Die Stimme ist im wahrsten Wortsinn von vitaler Bedeutung, besonders in früherster Jugend. Fehlt sie, ist dies zweifellos tödlich für das junge Kind. Mattias Desmet weiß: „Der österreichische Psychiater René Spitz untersuchte zwei Gruppen von Kindern, deren biologische Bedürfnisse – Essen, Trinken, Kleidung, Unterkunft usw. – auf dieselbe Weise befriedigt wurden, von denen die eine Gruppe jedoch eine stabile psychische Bindung zu einer Mutterfigur hatte und die andere nicht. Er fand heraus, dass die Sterblichkeitsrate in letzterer Gruppe signifikant höher war.“ Diese subtil-physische Dimension sprachlichen Austauschs bleibt auch im späteren…

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Andreas Salcher stellt das PERMA-Konzept vor

Es gibt fünf Faktoren des „PERMA-Konzepts“ das der US-amerikanische Psychologe Martin E. P. Seligman entwickelt hat. Der erste Faktor ist die positive Emotion. Andreas Salcher erläutert: „Das regelmäßige Erleben positiver Emotionen ist durchaus ein essenzieller Faktor für das Wohlbefinden von uns Menschen, aber eben nicht der wichtigste und schon gar nicht der einzige.“ Positive Emotionen wie Lust, Behaglichkeit oder Entspannung werden im Augenblick ihres Auftretens subjektiv genossen, sind allerdings wenig nachhaltig. Daher ist die Erwartung, dass Arbeit ständig Spaß machen soll, unrealistisch. Der zweite Faktor ist das Engagement. Menschen können…

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Empathie gilt als hochanständige Eigenschaft

Empathie im Sinn von Mitgefühl oder von Basis-Empathie, also Mitleid, wirkt auf den ersten Blick so, als ob sie kein Wässerchen trüben könnte. Helga Kernstock-Redl erläutert: „Sie gilt als hoch anständige Eigenschaft bei uns Menschen. Grundsätzlich ist es natürlich eine Eigenheit, die in der Bevölkerung unterschiedlich stark vertreten ist. Bitte glauben Sie nicht, dass zum Beispiel Frauen im Durchschnitt empathischer sind als Männer.“ Sie sind nur motivierter, empathisch zu sein, und zeigen es öfter – besonders dann, wenn es von ihnen in einer bestimmten Situation erwartet wird. Vielleicht haben sie…

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Abenteuer versprechen Funken zu versprühen

Handeln bedeutet, sich in die Welt hinauszuwagen, ohne genau zu wissen, wie dieses Abenteuer sich gestalten wird, und ohne absehen zu können, welche Folgen die Begegnung zwischen dem Handeln eines Menschen und der Welt haben wird. Charles Pépin fügt hinzu: „Doch dieses Abenteuer verspricht Funken zu versprühen, umso mehr, als wir reich sind an Innenleben und in der Verborgenheit unserer Häuser und Zimmer den Garten unserer Innerlichkeit zu pflegen gewusst haben.“ Dem Innenleben neue Nahrung geben und sich dann in die Welt wagen, in sich gehen und dann wieder hinausgehen,…

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Stillhalten ist nichts Schlechtes

„Mein ganzes Leben lang bin ich immer nur auf meine Ziele zugestürmt.“ Wenn man erfolgreiche Menschen so etwas sagen hört, ist man leicht beeindruckt, und gleichzeitig denkt man sich vielleicht: „Hm, also mein Leben scheint stillzustehen; ich gebe mich wohl einfach der Faulheit geschlagen.“ Shunmyo Masuno weiß: „Sicherlich gibt es Menschen, die ohne Unterbrechung auf Hochtouren laufen und deren Leben deshalb erfüllt und schillernd zu sein scheint. Aber nicht jeder ist dazu fähig.“ Es ist an sich nichts Falsches daran, durchs Leben zu rasen, aber im Denken des Zen ist…

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Suggestionen besitzen eine ungeheure Kraft

Suggestionen haben eine ungeheuer beeinflussende Wirkung. Thorsten Havener erläutert: „Jede Suggestion wird Teil unserer Realität, sobald wir sie akzeptiert haben. Damit werden diese Suggestionen zu Programmen in unseren Gedanken. Sie sind Teil unserer mentalen Software. Damit ist unser Leben immer nur so gut wie unsere Gedanken.“ Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten, eine Suggestion so zu verpacken, dass sie ihre ungeheure Kraft entfalten kann: Timing, Wiederholung und Präsentation. Wie in vielen anderen Lebensbereichen auch ist der richtige Zeitpunkt das Fundament einer gelungenen Suggestion. Man sollte niemandem erzählen, dass etwas passieren wird,…

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