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Bestimmte aggressive Handlungen kann man durchaus positiv bewerten

Wenn man Aggression als gezieltes Wehtun und Schädigen definiert, so ruft das nicht selten Widerspruch hervor: „Aggression sollte man nicht nur negativ sehen, sie kann doch auch gute Seiten haben.“ Die Argumente, die hierfür vorgebracht werden, gehen nach der Erfahrung von Hans-Petr Nolting in drei Richtungen: „Die erste geht von einem ganz andersartigen, sehr weit gefassten Aggressionsbegriff aus. Sie meint alle Formen des „In-Angriff-Nehmens“, des offensiven Verhaltens, angelehnt an den lateinischen Ursprung des Wortes: aggredi = herangehen.“ Tatkraft, energisches Auftreten, zupackendes Arbeiten, überhaupt jede kraftvolle Aktivität sind dann eine Form…

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Aggression ist nicht die häufigste Art des Konfliktverhaltens

Der Ausdruck „Konflikt“ erzeugt bei vielen Menschen die Vorstellung, dass „die Fetzen fliegen“. Aber Konflikte sind nicht notwendig mit aggressivem Verhalten verbunden. Hans-Peter Nolting nennt ein Beispiel: „Wenn unvereinbare Wünsche und Absichten aufeinandertreffen, wenn beispielsweise Ehepartner das begrenzte Geld für unterschiedliche Dinge ausgeben möchten, liegt ein Konflikt vor.“ Konflikte in diesem Sinne sind unvermeidlich, denn es ist nicht möglich, dass zwei Menschen immer dasselbe wollen und das auch noch im selben Augenblick. Ein ganz anderer Sachverhalt ist indes der Umgang mit dem Konflikt, das Konfliktverhalten. Hier unterscheidet Hans-Peter Nolting drei…

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Die Lustaggression hat einen aktiv suchenden Charakter

Es gibt aggressive Handlungen, durch die ein Mensch nichts gewinnt, nichts abwendet und niemanden für eine Tat bestraft. Hans-Peter Nolting erklärt: „Es kommt vor, dass Menschen von sich aus Gelegenheit suchen, andere zu verprügeln, andere zu schikanieren oder gar grausam zu quälen. Es muss ihnen in irgendeiner Weise Spaß machen, sonst würden sie es nicht tun.“ Insofern kann man hier von „Lustaggression“ sprechen. Lustaggression gibt es in unterschiedlichen Varianten. Die extremste Ausprägung ist der Sadismus. Zu der Variante, die man als Kampflust bezeichnen kann, gehört folgendes Beispiel: Fußball-Hooligans freuen sich…

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Politik ist der Kampf um Macht

Ein soziales Bedürfnis mit großer Nähe zur Problematik der Aggression ist das Streben nach Macht. In gewissem Ausmaß Einfluss ausüben und eigene Absichten durchsetzen zu wollen ist keineswegs unsozial, sondern sogar notwendig für die Selbstentfaltung und Selbstbehauptung; die Alternative wäre völlige Unterwerfung. Hans-Peter Nolting fügt hinzu: „Wenn das Machtstreben jedoch ein angemessenes Maß überschreitet und mit aggressiven und gewalttätigen Mitteln umgesetzt wird, haben zwangsläufig andere Menschen darunter zu leiden.“ Das Streben nach Macht dient also dazu andere Menschen beeinflussen und kontrollieren zu können. Es ist das eigentliche Ziel, unabhängig von…

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In der Kriminalität spielt die Gewalt eine zentrale Rolle

Die materielle Bereicherung ist zweifellos ein häufiges Motiv für die Anwendung von Gewalt. Vor allem im Bereich der Kriminalität, sowohl der individuellen als auch der organisierten, spielt sie eine zentrale Rolle. Die Gewalt ist in solchen Fällen nur Mittel zum Zweck. Oft werden solche Gewaltakte kühl und kalkuliert begangen. Hans-Peter Nolting fügt hinzu: „In schwächerer Form gibt es die aggressive Bereicherung schon bei kleinen Kindern, etwa dann, wenn sie einem anderen Kind ein Spielzeug wegreißen.“ Bei Kindern geschieht das sicherlich nicht aus kalter Berechnung, sie sind eher ärgerlich. Aber ohne…

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Gewalt von Kindern gegenüber ihren Eltern ist ein Tabuthema

Wenn Kinder ihre Eltern schlagen, wird darüber in der Öffentlichkeit meist geschwiegen. Anstatt Hilfe zu suchen, fragen sich die Betroffenen, was sie falsch gemacht haben. Deshalb hört man so selten von Eltern, die von ihren Kindern beschimpft, bedroht oder angegriffen werden. Doch sind diese Fälle gar nicht mal so selten. Experten schätzen, dass in Deutschland rund zehn bis 16 Prozent der Familien Kinder seelische oder körperliche Gewalt gegen ihre Eltern anwenden. Viele schweigen aus Scham, bräuchten in Wirklichkeit aber dringend Hilfe. Eine Anlaufstelle für solche Fälle ist zum Beispiel die…

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Aggression schließt Gewalt und das Böse mit ein

Hans-Peter Nolting stellt in seinem Buch „Psychologie der Aggression“ die Frage nach den Gemeinsamkeiten von Aggression, Gewalt und dem Bösen. Er stellt fest, dass es keine Instanz gibt, die verbindliche Definitionen verordnen kann, und dass es faktisch kein ganz einheitliches Begriffsverständnis von Aggression oder Gewalt gibt, nicht in der Öffentlichkeit und zum Teil nicht einmal in der Wissenschaft. Unter dem Begriff „Aggression“ versteht Hans-Peter Nolting den Oberbegriff für das gesamte Themenfeld. Er schließt „Gewalt“, „Grausamkeit“ und „das Böse“ mit ein. Hans-Peter Nolting erklärt: „Aggression ist ein Verhalten, das darauf gerichtet…

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Überempfindlichkeit führt zu zerstörerischen Effekten

Menschen mit einer Überempfindlichkeit gegen potentielle Kränkung und Zurückweisung (RS) haben große Angst vor Ablehnung in engen Beziehungen. Sie rechnen damit, verlassen zu werden, und sie provozieren oftmals durch ihr eigenes Verhalten die Zurückweisung, vor der sie sich fürchten. Walter Mischel erklärt: „Die zerstörerischen Effekte dieser großen Empfindlichkeit können wie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung wirken, wenn sie unkontrolliert bleiben.“ Die Gedanken hochempfindlicher Menschen drehen sich oft zwanghaft um die Frage, ob sie wirklich gemocht oder geliebt werden, und ihre Grübeleien lösen in dem Maße, wie sich ihre Verlassensängste verstärken,…

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Rotraud A. Perner lotet die Grenzen des Schmerzes aus

Wenn Aggressionen, aus welchen Gründen auch immer, nicht kommuniziert werden kann oder darf, dann bleiben die Komponenten des Aggressionsapparats, insbesondere die Angstzentren, neurobiologisch geladen, mahnt Joachim Bauer, Psychiater, Psychotherapeut und Internist, der an der Universität Freiburg Neurobiologie lehrt. Die Genese, des von ihm als „Gesetz der Schmerzgrenze“ bezeichneten Verhaltensprogramms der Aggression wurzle daher in der Notwendigkeit, Schmerz abzuwehren, körperliche Unversehrtheit zu erhalten und lebenswichtige Ressourcen zu erhalten. Joachim Bauer erklärt: „Wenn die Schmerzgrenze eines Lebewesens tangiert wird, kommt es zur Aktivierung des Aggressionsapparats und zu aggressiven Verhalten. Bei sozial lebenden…

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Erich Fromm benennt drei Formen der Destruktivität

Erich Fromm kritisiert den Behaviorismus, der in der Aggression lediglich ein erlerntes Verhalten sieht. Gewiss spielt das Lernen bei der Feindseligkeit des Menschen eine bedeutende Rolle, aber man darf laut Erich Fromm die biologische Ausstattung des Menschen n. Es genügt ihm die Aggression zu den Möglichkeiten des Menschen zu zählen und die Bedingungen herauszufinden, unter denen sie Exzesse oder Katastrophen auslöst. Erich Fromm unterscheidet drei Arten der Aggressivität. Die erste ist die defensive Aggression, die er nicht als böse bezeichnet, da sie in der Abwehr von Angriffen besteht und eine Form von Selbstbehauptung ist.

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