Digitale Kontakte führen zur Erschöpfung
Mattias Desmet sieht einen direkten Zusammenhang zwischen Digitalisierung und dem Phänomen Depression. Depression ist in der klassischen psychotherapeutischen Theorie mit der frustrierenden Erfahrung der Hilflosigkeit verbunden, ausgelöst durch Passivität oder Abwesenheit eines geliebten Anderen – in erster Linie meist ein Elternteil. Das zahlt man diesem Anderen – und dem Anderen im Allgemeinen – sozusagen mit gleicher Münze heim: Man wird selbst passiv – das heißt, man fühlt sich depressiv. Digitale Kontakte führen zu einer ähnlichen Dynamik: Man fühlt sich hilflos gegenüber einem als unerreichbar und abwesend erfahrenen Anderen und reagiert…
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