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Destruktivität ist eine starke Kraft

Sigmund Freud entwickelte seine Idee des Gewissens in „Das Unbehagen in der Kultur“. Dabei zeigt er, wie sich Destruktivität gegen das eigene Selbst wenden kann. Da man seine eigene Destruktivität nicht vollständig ausschalten kann, entfesselt sie ihre Wirksamkeit als Über-Ich umso stärker. Judith Butler fügt hinzu: „Je nachdrücklicher das Über-Ich dem mörderischen Impuls zu entsagen strebt, desto grausamer wird der psychische Mechanismus.“ In diesem Moment sind Aggression und Gewalt verboten. Aber weder sind sie vernichtet noch ausgeschaltet, da sie weiterhin ein aktives Leben gegen das Ego führen. Sigmund Freud wirft…

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Die Rache begleitet ein innerer Konflikt

Viele Menschen jagen ständig positiven Gefühlen hinterher und bekommen von ihnen doch nicht genug. Reinhard Haller ergänzt: „Von Wertschätzung und Anerkennung lässt man sich tragen, und von positiver Resonanz werden wir nie satt.“ Auf der anderen Seite will man der drückenden Depression entfliehen und sich von Kränkungen oder Ängsten mit allen Mitteln lösen. Der Rache hingegen begegnen die meisten Menschen mit großer Ambivalenz. Sie treibt den Rächer in einen Zwiespalt. Auf der einen Seite steht das Versprechen von anhaltender Genugtuung und unmittelbarer Befriedigung. Auf der anderen Seite gibt es das…

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Das Gewissen ist ein Produkt der Erziehung

Der australische Philosoph Peter Singer zweifelt daran, dass das Gewissen immer eine Richtschnur sein kann: „Der Satz, wir sollten unserem Gewissen folgen, ist nicht zu bestreiten. Aber er ist auch nicht hilfreich, wenn dem Gewissen folgen heißt, das zu tun, was man nach reiflicher Überlegung für richtig hält.“ Dem eigenen Gewissen folgen, heißt dann allerdings auch, seiner Verantwortlichkeit als rational Handelnder abzuschwören. Für Klaus-Peter Hufer folgt daraus, die Berücksichtigung aller relevanter Faktoren zu vernachlässigen. Und somit nicht gemäß der besten Beurteilung des in der Situation Richtigen oder Falschen zu handeln.…

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Das Gewissen ist eine Anpassungsleistung

Auch Sigmund Freud (1856 – 1939) analysiert das Gewissen. Für ihn ist die tendenziell destruktive Aggression in der Triebstruktur des Menschen angelegt. Diese gefährdet die kulturellen und gesellschaftlichen Errungenschaften. Das muss zu deren Aufrechterhaltung verhindert werden. Sigmund Freud schreibt: „Die Spannung zwischen dem gestrengen Über-Ich und dem unterworfenen Ich heißen wir Schuldbewusstsein; sie äußert sich als Strafbedürfnis.“ Das Gewissen ist für Sigmund Freud eine von „der Kultur“ auferlegte Anpassungsleistung. Klaus-Peter Hufer fügt hinzu: „Der Erfolg ist, dass es mit ihr eine Instanz schafft, die sich gegen die eigene Person, die…

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