Allgemein 

Fanatismus wird oft mit Hass genährt

Ein Fanatiker kann sich seines Fanatismus nicht in jedem Augenblick völlig sicher sein. Fanatismus verebbt ohne Nahrungszufuhr, daher muss er immer wieder aufs Neue genährt werden. Seine Nahrung sind flammender Hass und selbstwertbezogene Gefühle. Ernst-Dieter Lantermann ergänzt: „Beide zwingen das Denken unter ihre Regie und ermöglichen jene Vereinfachungen, Abschottungen, Verabsolutierungen, Zuspitzungen und Polarisierungen, die den Kern eines jeden Fanatikers ausmachen.“ Ebbt die innere Erregung des Fanatikers ab, sei es durch Gewöhnung, Erschöpfung, nachlassende Wachsamkeit, mangelnde äußere Bedrohung oder durch Beschwichtigung oder Rückzug der Gegner, besteht die Gefahr einer Erosion des…

Read More
Allgemein 

Groll oder Hass führt zur Rache

Racheakte verüben Menschen aus aggressiven Emotionen unterschiedlicher Färbung und Intensität. Hans-Peter Nolting erklärt: „Man ist verärgert, ist wütend, ist empört, empfindet Groll oder gar unbändigen Hass – ausgelöst durch ein Verhalten, das der Rächer zumindest als Provokation, nicht selten aber als Demütigung und Kränkung auffasst.“ Das Selbstwertgefühl ist eine besonders empfindliche Stelle des menschlichen Seelenlebens. So sehr die Emotionen „im Bauch“ zu rumoren scheinen – der Kopf spielt hier eine entscheidende Rolle. Es kommt nämlich immer darauf an, wie man den auslösenden Anlass interpretiert, insbesondere, wie man ihn sich erklärt.…

Read More
Allgemein 

Hass enthemmt Fanatiker in Wort und Tat

Eine andauernde Konfrontation mit Unsicherheit, der man hilf- und machtlos ausgeliefert ist, erschüttert in massiver Weise das eigene Selbstwertgefühl. Ernst-Dieter Lantermann ergänzt: „Solche Selbsterschütterungen gehen einher mit schmerzhaften Erfahrungen von Verbitterung, von Misstrauen und Kränkung, von Verlassenheit und Resignation.“ Vor diesem Stimmungshintergrund geraten gerade Fanatiker in einen Zustand misstrauischer Wachsamkeit, Anspannung und Dauergereiztheit, sodass ihr gesamtes Denken, Wollen und Handeln von der Logik ihrer Gefühle mitgerissen und bestimmt wird. Diese richten den Fanatiker dann ausschließlich auf den Augenblick, auf das Hier und Jetzt. In diesen Momenten existieren keinerlei Abwägung, Vergleiche,…

Read More
Allgemein 

Der fanatische Fremdenfeind hasst alle Ausländer

Menschen mit fremdenfeindlichen Haltungen fühlen sich im Gegensatz zu den Fanatikern nicht in jedem Augenblick von selbstwertbedrohlichen Gefühlen umgetrieben. Ernst-Dieter Lantermann nennt den Grund dafür: „Ihnen bleiben in aller Regel noch andere Orte und Gelegenheiten, ihr angegriffenes Selbstwertgefühl zu stärken, jenseits der Sicherheitsgewinne, die sie aus ihrer Fremdenfeindlichkeit ziehen.“ Der Fanatiker setzt dagegen alles auf eine Karte: Er kennt nur den einen Weg, seine Selbstsicherheiten und seine Selbstwertschätzung zurückzugewinnen – die Fremden mit höchster Konsequenz zu verachten und zu bekämpfen. Während sich fremdenfeindliche Menschen damit begnügen, ihre Ablehnung mit abfälligen…

Read More
Allgemein 

Man darf sich vom Hass der anderen nicht anstecken lassen

So nachvollziehbar Hass als Reaktion auf ein Verbrechen ist, so hält er leider einen Menschen in einem negativen Zustand gefangen und schwächt seine Seele. Georg Pieper weiß: „Hass führt zu Anspannung und einer eingeengten Sichtweise. Wir dürfen uns vom Hass der anderen nicht anstecken lassen.“ Weder vom Hass der Islamisten noch vom Hass der Rechtspopulisten oder der Rechtsextremisten. Er macht diese Menschen nach der Ansicht von Georg Pieper außerdem viel wichtiger, als sie eigentlich sind. Und wenn man sich dem Hass gegen sie hingibt, begibt man sich auf die gleiche…

Read More