Sensibilität ist bindend und trennend

Sensibilität ist für Svenja Flaßpöhler ein zweischneidiges Phänomen, denn sie ist nach außen und nach innen gerichtet. Sie ist bindend und trennend. Befreiend und unterdrückend. Svenja Flaßpöhler bringt es auf den Punkt: „Die Sensibilität trägt eine gewaltsame Seite in sich, was sich bereits in ihrer historischen Genese zeigt. Das Herausbilden von Sensibilität setzt nämlich Zwang voraus.“ In seinem berühmten Werk „Über den Prozess der Zivilisation“ (1939) zeichnet der Soziologe Norbert Elias ausdrücklich die Transformation des menschlichen Verhaltens nach. Dieses hat sich durch fortschreitende Disziplinierung zunehmend verfeinert und den Menschen für…

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