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Selbstfürsorge schützt vor Burn-out

Burn-out trifft nicht nur gestresste Arbeitnehmer aus der Wirtschaft oder dem Bankwesen, sondern auch Menschen, die sich für andere aufopfern. Dazu zählen Mütter, Krankenpfleger, Sozialarbeiter, Sozialpädagogen, Ärzte und Seelsorger, und zwar insbesondere dann, wenn sie für ihren Einsatz nur wenig Wertschätzung und Anerkennung bekommen. Klaus Biedermann ergänzt: „Betroffen sind nicht nur Menschen, die sich hauptsächlich über ihre Arbeit definieren und andere Lebensbereiche eher als nebensächlich betrachten. Sondern es werden auch in einem rein privaten Kontext Symptome eines Burn-out beobachtet. Vor allem, wenn es dort zu Konflikten kommt. Denn auch diese…

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Der Dreißiger ist für viele Menschen eine Bruchlinie

Der indische Prinz Siddhartha soll 29 Jahre alt gewesen sein, als er sein bisheriges Leben in Reichtum und Sinnesfreuden hinter sich ließ. Er machte sich auf den entbehrungsreichen Weg der Suche nach der Erkenntnis. An dessen Ende setzte er den Buddhismus in die Welt. Ingeborg Bachmanns eher düsterer Zyklus über einen Menschen, der auf sein Leben als Ganzes zurückschaut, heißt wohl nicht zufällig „Das dreißigste Jahr“. Andreas Salcher erklärt: „Der Dreißiger ist für viele Menschen eine Bruchlinie, ob diese schon mit 29, 30 oder erst mit 33 aufreißt, ist dabei…

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Junge Menschen sehen wenig Sinn im Leben

Umfragen zeigen, dass rund ein Drittel der Deutschen keinen tieferen Sinn in ihrem Dasein zu entdecken vermag. Besonders ausgeprägt ist die Ratlosigkeit unter jungen Menschen. Ulrich Schnabel ergänzt: „Fast 50 Prozent von ihnen geben an, ihr Leben nicht als sinnerfüllt zu erfahren. Zugleich sagen sie, die Frage nach dem Sinn sei ihnen weitgehend egal.“ „Existenziell indifferent“ nennt die Psychologin Tatjana Schnell diese Gruppe von Menschen. Kennzeichnend für sie sei das Gefühl, wenig Kontrolle über das eigene Leben zu haben. Zugleich zeigen sie wenig Leidenschaft und Engagement, sowohl für ihre eigenen…

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Jeder muss für sich den Sinn des Lebens finden

Wenn ein Mensch einem anderen begegnet, neigt er dazu, sich von ihm „ein Bild zu machen“. Vielleicht erinnert er ihn an jemand anderen, vielleicht entstehen gleich sympathische oder unangenehme Gefühle, vielleicht aber auch ist er gleich „mit ihm fertig“. Uwe Böschemeyer weiß: „Den Kern eines Menschen erfahren wir gar nicht rasch, weil er zunächst verborgen ist. Unsichtbar durch all das Fremde, das sich durch die Jahre hindurch um seine Seele gelegt hat.“ Wahrscheinlich gibt es niemanden, der im vergangenen Jahrhundert so leidenschaftlich über die Sinnfrage geforscht hat wie Viktor Frankl.…

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Ein gelingendes Leben gibt dem Dasein einen Sinn

Was macht ein gelingendes Leben aus? Was braucht es, dass ein Mensch das Gefühl hat, sein Leben sei in irgendeiner Weise gelungen und sinnvoll? Ulrich Schnabel meint: „Über diese Fragen denken wir vielleicht selten konkret und zielgerichtet nach. Und doch liegen sie letztlich all unseren Vorstellungen und Überzeugungen zugrunde und sind der heimliche Antriebsmotor unseres Tätigseins.“ Bis weit ins Mittelalter hinein beschäftigte die Frage eines gelingenden Lebens die Menschen eher wenig. Warum? Weil Religion und Tradition eine für alle gültige Antwort vorgaben. Der Sinn des Lebens bestand demnach – stark…

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Überreizten Menschen entgeht das Wesentliche

Dass der Begriff „Achtsamkeit“ nicht nur in den Medien immer häufiger auftaucht, ist für Georg Milzner ein Grund, ihn unter diagnostischen Gesichtspunkten zu betrachten. Denn eine ruhende, aufmerksam dem Tag und den wichtigsten Menschen begegnende Lebensform würde keine Achtsamkeit benötigen. Sie hätte alles Wesentliche in sich selbst schon herangebildet. Aktuell herrscht aber eine Kultur, der das Informiertsein über alles geht. Infolge dieses Drangs nach Informationen entwickelt sie immer stärkeren Stress. Georg Milzner nimmt als Beispiel Menschen, die beständig überreizt sind und denen oft das Wesentliche entgeht. Dazu kommt eine Lebenswelt,…

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Eine kitschige Weltsicht verspricht Halt und Orientierung

Die Rationalität ist der Treibstoff des wissenschaftlichen Denkens, von sachlicher Abwägung und nutzenorientiertem Pragmatismus. Genau hierin aber wittert die sentimentale Seele die Ursache für die Ausbeutung, Ungleichheit, der Unfähigkeit zum Frieden und die Zerstörung der Natur. Alexander Grau fügt hinzu: „Diesem imaginierten Szenario der Entfremdung setzt das kitschige Bewusstsein eine Version absoluter Empathie, Gefühligkeit und Harmonie entgegen.“ Nur sie sind in der Lage, bestimmte Normen und Verhaltensweisen zu entwickeln. Diese sollen nicht nur einen schonenden Umgang der Menschen untereinander ermöglichen, sondern auch des Menschen mit der Natur. Dass in der…

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Viele Menschen leiden an einem Mangel an Sinn

Jährlich nehmen sich rund 58.000 Amerikaner das Leben. Die Zahl der Selbstmordversuche übersteigt die der gegangenen Suizide etwa um das Zehnfache. Uwe Böschemeyer fügt hinzu: „Jährlich leiden innerhalb der EU 18,4 Millionen Menschen im Alter zwischen 18 und 65 an Depressionen. Diese Zahlen erschüttern mich.“ Heutzutage ist die Angst zum lebensbestimmenden Gefühl geworden. Uwe Böschemeyer meint damit die Angst vor den Tiefen oder Untiefen der eigenen Seele, die Angst vor anderen Menschen, die Angst vor der Welt, in der man lebt. Das gilt nicht nur für Europa, das gilt weltweit.…

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Die empirische Psychologie entwickelt sich

Der Begriff der „Erfahrung“ ist systematisch mehrdeutig. Er wird beispielsweise gebraucht, um eine Quelle von Vorstellungen und Ideen sprachlich auszudrücken oder das zugehörige rezeptive Vermögen einen besonderen geistigen Akt beziehungsweise ein besonderes geistiges Widerfahrnis darzustellen. Schließlich bezeichnet er das Erfahrene, das im Geiste gefällte Erfahrungsurteil und schließlich Sätze, die dieses Erfahrungsurteil sprachlich ausdrücken und so die Erfahrung protokollieren. Die Erfahrung gliedert sich auch nach dem Grad ihrer Intentionalität. Neben der gemeinen Erfahrung, die sich bleiläufig, ohne weiteres Zutun einstellt, gibt es die mit Vorsatz, Überlegung und erhöhter Aufmerksamkeit durchgeführte Beobachtung,…

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Das Glück wird zur Hochleistungsdisziplin

Menschen wissen nicht, was auf sie als nächstes zukommt. Ob das Leben Lust sein wird oder Last, ob sie lachen dürfen oder weinen müssen. Sie haben weder die Macht über den nächsten Tag, noch über den nächsten Moment. Viele Menschen wollen inzwischen ein perfektes Leben haben, darunter machen sie es nicht, seit fast alles machbar scheint. Der Psychiater Manfred Lütz, der in Köln eine Klinik für psychisch Kranke leitet, hat viel mit Menschen zu tun, die zu viel Alkohol trinken, zu viel arbeiten oder zu viel Angst haben. Sie trauen…

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