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Destruktivität kann selbstzerstörerisch sein

Sigmund Freuds Überlegungen zur Destruktivität konzentrieren sich auf die Möglichkeit der Zerstörung anderer Leben. Insbesondere ist das im Krieg mit seiner waffentechnologischen Erweiterung menschlichem Zerstörungsfuror der Fall. Die Kriegsneurotiker durchlebten die seelischen Folgen des Krieges immer wieder. Sie erlaubten es Sigmund Freud darüber nachzudenken, wie sich Destruktion nicht nur gegen andere, sondern auch gegen einen selbst richtet. Judith Butler weiß: „In der Kriegsneurose setzen sich die Kriegsleiden als durch unerbittliche Wiederholdung geprägte traumatische Symptome fort.“ Man wird bombardiert, attackiert, belagert – alles Metaphern eines Krieges, der auf dem posttraumatischen Schauplatz…

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Sigmund Freud beschreibt den Todestrieb

Sigmund Freud schreibe an Albert Einstein im Jahr 1932: „Ich habe Bedenken, Ihr Interesse zu missbrauchen, das ja der Kriegsverhütung gilt, nicht unseren Theorien. Doch möchte ich noch einen Augenblick bei unserem Destruktionstrieb verweilen, dessen Beliebtheit keineswegs Schritt hält mit seiner Bedeutung.“ In „Zeitgemäßes über Krieg und Tod“, verfasst 1915 inmitten des Ersten Weltkrieges, reflektiert Sigmund Freud über die Bindungen, die eine Gemeinschaft zusammenhalten, und über die destruktiven Mächte, die diese Bindungen zerbrechen. Judith Butler weiß: „Zu der Zeit, als er die Theorie des „Todestriebes“ entwickelt, ab 1920 und dann…

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Hass setzt zerstörerische Energien frei

Hass wird als Aggressionsaffekt, als zerstörerische Energie, als böse Emotion oder rabenschwarze Leidenschaft bezeichnet. Aber ist er auch eine Krankheit, eine psychische Störung, ein seelisches Leiden? Reinhard Haller weiß: „Die Psychologie gibt darauf eher spärliche Antworten, hat aber einige Konzepte zur Entstehung und Entwicklung des Hasses erarbeitet und liefert verschiedene Modelle zum Verständnis des „normalen“ Hasses.“ Zunächst sehen die psychologischen Wissenschaftler im Hass eine aggressive Emotion. Schon das „Universal-Lexicon“ von 1732 zählt Hass zu den „unangenehmen Emotionen, die die Gefühlsruhe stören und zerstörerische Energien freisetzen“. Später hat sich die Forschung…

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Die Mordlust besiegt die Vernunft

Judith Butler betont: „Sigmund Freud war ganz und gar nicht überzeugt, dass die Vernunft mörderische Wünsche im Zaum halten kann. Und er äußerte diese Bemerkung, als die Welt am Rand eines neuen Krieges stand.“ Es ist dabei deutlich, wie sich ein bestimmtes zirkuläres Denken zum Instrument der Aggression verwandelt, ganz gleich, ob man diese Aggression wünscht oder fürchtet. Angesichts der Realität destruktiver Triebe war ethische Strenge für Sigmund Freud unabdingbar. Zugleich fragt er sich, ob sie ausreicht. In „Das Unbehagen in der Kultur“ bemerkt Freud zum Über-Ich in seiner ethischen…

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Das Seelenleben wird vom Sexualtrieb und vom Todestrieb dominiert

Sigmund Freud hat sich sogar über die Supervenienzbasis, also die neuronale Grundlage seines Modells der Psyche, Gedanken gemacht. In mehreren Skizzen des Hirns verortet er die Wahrnehmung im Bereich der Augen, wo die vorbewussten, also leicht zugänglichen Informationen ins Ich gelangen, das ebenfalls im präfrontalen Kortex angesiedelt ist. Philipp Hübl erklärt: „Im Hintergrund liegt das Es, das nicht klar vom Ich abgetrennt ist. Das Über-Ich lokalisiert Freud im Bereich des linken Schläfenlappens.“ Sigmund Freud wusste aus Forschungsergebnissen, dass die Sprachfähigkeit hinter der linken Schläfe angesiedelt ist. Man kann also daher…

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