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Die Probleme des Partners sind immer auch die eigenen

Viele Paare trennen sich, weil ihre Beziehung im Laufe der Zeit kontinuierlich schlechter geworden ist. Sie reden seltener miteinander, interessieren sich immer weniger für das, was der andere tut und was der andere denkt. Oft aber zerfallen Partnerschaften nach ganz konkreten Ereignissen. Es sind Ereignisse, die einen der Partner nachhaltig unter Stress setzen und dadurch die Qualität der Paarbeziehung beeinträchtigen. Christian Thiel nennt Beispiele: „Ein Kind wird geboren und erfordert viel Zeit und Aufmerksamkeit. Schon fühlt sich der Partner vernachlässigt. Ein Elternteil stirbt, und die Partnerin versinkt in depressiven Gefühlen. Der Partner verliert den Arbeitsplatz und damit auch seinen Mut und seine Hoffnung.“ Die Psychologie spricht in solchen Fällen von kritischen Lebensereignissen. Christian Thiel ist freier Autor und Single- und Paarberater.

Es gibt zwei Kategorien kritischer Lebensereignisse

Kritische Lebensereignisse lassen sich in zwei Kategorien unterteilen. Manche ergeben sich durch den natürlichen Lebenslauf des Menschen: „Ein Kind wird geboren. Ein Paar zieht in eine andere Stadt. Kinder gehen aus dem Haus. Ein Partner geht in Rente.“ Andere kommen unerwartet und plötzlich: Ein naher Mensch stirbt. Eine schwere Krankheit oder ein Unfall wirft die Lebensplanung über den Haufen. Ein Partner verliert die Arbeit. Doch nicht nur diese kritischen Lebensereignisse haben die Kraft, eine Beziehung aus der Bahn zu werfen.

Auch geringere Schwierigkeiten können einer Partnerschaft arg zusetzen. Da ist der Gedanke an die wirtschaftlichen Probleme in der Firma, die ihre Partnerin unter Anspannung hält, da ist der Streit mit einem Freund, der ihren Partner beschäftigt, finanzielle Schwierigkeiten oder Sorgen wegen der Kinder – die ganz normalen Probleme des Alltags also. Das alles erzeugt Stress, der im schlimmsten Fall eine Partnerschaft zerstören kann. Wo eben noch Harmonie und gegenseitiges Wohlwollen herrschten, können plötzlich nie endender Streit und schlechte Stimmung an der Tagesordnung sein.

Bei Problemen braucht der Partner Rückhalt und Unterstützung

Ein großer Teil der Paarprobleme entsteht allein deshalb, weil einer der beiden Schwierigkeiten in seinem Leben hat. Man darf daher nicht zulassen, dass die Probleme des Partners die Beziehung zerstört. Man kann die Dinge selbst in die Hand nehmen und die Schwierigkeiten des Partners lösen. Denn die Probleme des Partners sind immer auch die eigenen Probleme. Der Partner braucht in solchen Fällen Rückhalt und Unterstützung. Kritik, in welcher Form auch immer, macht seine Lage noch schwieriger.

Partnerschaftliche Krisen werden oft durch Ereignisse in der Außenwelt herbeigerufen. Christian Thiel erklärt: „Allzu oft geraten Partner nämlich nur deshalb aneinander, weil einer der beiden mit seinem sonstigen Leben nicht glücklich ist. Diese unzufriedene Lebenshaltung zieht schnell Kritik am Partner nach sich.“ Leider ist das den allermeisten Paaren nicht klar. Aber ein Beziehungsstreit hilft den Partnern nicht weiter, ruhige Gespräche über die Lösung des eigentlichen Problems dagegen schon. Denn das wichtigste Mittel, das man hat, um Probleme des Partners zu lösen, ist das Gespräch. Quelle: „Was glückliche Paare richtig machen“ von Christian Thiel

Von Hans Klumbies

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