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Karl Abraham studiert die Impotenz und die Frigidität

Karl Abraham beschäftigt sich in vielen seiner Schriften mit der Sexualität des Kindes und des Erwachsenen. Er diagnostiziert zum Beispiel bei Männern, die von Ejakulatio praecox betroffen sind, Furcht und Feindseligkeit gegenüber der Frau. Diese Männer haben laut Karl Abraham meistens Angst, die Partnerin durch aktive oder aggressive Handlungen zu schädigen, weshalb sie sich den Frauen gehemmt, zögernd und schüchtern nähern. Für Karl Abraham spiegelt sich die Deformation des sexuellen Aktes in der Deformation der Beziehung wider.

Der weibliche Kastrationskomplex

Ähnlich erklärt Karl Abraham den weiblichen Kastrationskomplex, aus dem die Frigidität der Frau hervorgeht. Wie alle Psychoanalytiker behauptet er, dass das Bewusstsein, kein männliches Glied zu besitzen, im Leben des heranwachsenden Mädchens einschneidende Veränderungen hervorruft. Keine Frau kann seiner Meinung nach diese schmerzliche Erfahrung ganz überwinden.

Manche Frauen streben ein ganzes Leben danach, selbst Männer zu werden, das heißt dem Manne seinen Vorrang streitig zu machen. So findet man laut Karl Abraham in der Frigidität, wie in der Impotenz, Ängste und Feinseligkeiten.

Kurzbiographie: Karl Abraham

Karl Abraham wurde am 3. Mai 1877 in Bremen geboren. Er studierte Medizin in Würzburg, Berlin und Freiburg im Breisgau. Der berühmte Psychiater Eugen Bleuler berief ihn nach Zürich ans „Burghölzli“, wo er die Lehren Sigmund Freuds kennen lernte. 1907 kam es zum ersten persönlichen Kontakt mit dem Begründer der Psychoanalyse, aus dem sich eine lebenslange Freundschaft entwickelte. Karl Abraham starb im Alter von 48 Jahren am 25. Dezember 1925 an einer septischen Pneumonie in Berlin.

Von Hans Klumbies

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