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Entscheidungen sind manchmal schwer zu treffen

Oft erscheint nichts schwieriger, als eine klare, bewusste Entscheidung zu treffen, da ein Mensch kaum alle Auswirkungen seiner Entscheidung gedanklich vorwegnehmen kann. Man ist fast immer gezwungen, aufgrund unvollständiger Informationen zu wählen. Oder, wie es der Philosoph Immanuel Kant einst ausdrückte: „Die Notwendigkeit zu entscheiden übersteigt die Möglichkeit zu erkennen.“ Außerdem ist ein Mensch natürlich äußeren Einflüssen ausgesetzt. Reinhard K. Sprenger erklärt: „Wählen ist natürlich nur im Rahmen der Naturgesetze möglich; wir können das Gravitationsgesetz nicht außer Kraft setzen.“ Und die wenigsten Menschen leben einsam auf einer Insel. Menschen sind soziale Wesen und brauchen andere, um ihre Ziele zu erreichen. Dazu kommen Ereignisse, die nicht im Bereich der persönlichen Kontrolle liegen: politische, wirtschaftliche, gesundheitliche. Reinhard K. Sprenger ist promovierter Philosoph und gilt als einer der profiliertesten Managementberater und Führungsexperte Deutschlands.

Es gibt keine Sachzwänge

Oft tun sich Menschen auf einfach schwer mit den Konsequenzen ihrer Entscheidungen. Sie sind nicht immer vorhersehbar und vor allem nicht immer angenehm. Ja, es gibt sie, die kalten Duschen des Lebens. Das Leben ist immer lebensgefährlich. Der Philosoph Martin Heidegger schreibt: „Wenn der Mensch geboren ist, ist er bereit zu sterben.“ Man wird sich kaum dem Gedanken verschließen können, dass man verschiedene Wahlmöglichkeiten hat, auf bestimmte Ereignisse zu reagieren. Das Unvorhersehbares auftritt, mag nicht die eigene Wahl sein – die Reaktion darauf schon.

Gerade Sachzwänge scheinen besonders gut geeignet zu sein, um der Freiheit eine Absage zu erteilen. Denn wer sich dem Sachzwang beugt, tut, was zu tun ist, beziehungsweise lebt so, wie alle leben. Reinhard K. Sprenger erläutert: „Man will ja kein Außenseiter sei. In der Tat ist der Weg der Notwendigkeit viel gebahnter als der der Freiheit. Das ist vertrautes Gelände, die Sicherheit des Bewährten.“ Vielen Menschen ist einfach nicht bewusst, dass sie ihre Lebensumstände selbst gewählt haben. Für Reinhard K. Sprenger gibt es keine Sachzwänge.

Die Lebensumstände sind die Konsequenz früherer Entscheidungen

Die meisten Menschen bauen sich über Jahre und Jahrzehnte ihre Lebensumstände zusammen, als deren Opfer sie sich danach erleben. Richtig aber ist: „Alles, was im Augenblick geschieht, ist die Folge von Entscheidungen, die Sie irgendwann vorher in Ihrem Leben getroffen haben – ob Ihnen das nun gefällt, oder nicht.“ Man hat vielleicht nicht genau auf diese Konsequenz gezielt, das mag sein. Aber dennoch ist es eine Konsequenz der früheren Entscheidungen. Für viele gehört der Sachzwang einfach nur zu jener Diagonale des Erfolgs, der von links unten nach rechts oben verläuft.

Viele Menschen haben sich ihren Sicherheitscontainer so luxuriös ausmöbliert, dass es ihnen geradezu absurd erscheint, etwas davon aufs Spiel zu setzen. Die Ketten aus Gold binden ebenso wie die Ketten aus Eisen. Das führt zu der bekannten Verfettung der Herzen und der Bankkonten. Dabei tritt folgendes Problem auf: viele sind nicht bereit, für die Auswirkungen ihres Festhaltens an ihren bestehenden Lebensverhältnissen Verantwortung zu übernehmen, sie als Resultat ihrer Entscheidungen anzuerkennen und die Unbeweglichkeit als Preis zu bezahlen. Quelle: „Die Entscheidung liegt bei dir!“ von Reinhard K. Sprenger

Von Hans Klumbies

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