Falsche Erziehung kann Kinder zu Tyrannen machen
Wenn die Eltern bei der Zuneigung zu ihren Kindern gewisse Fehler begehen, werden sie laut Osvaldo Poli kleine Tyrannen heranziehen. Seiner Meinung nach tun Eltern, die nie nein sagen können und ihren Kindern alles erlauben, nichts Gutes. Oswaldo Poli erläutert: „Die Kinder wachsen ihnen bald über den Kopf oder zu unsicheren Jugendlichen heran, die ihren Weg im Leben nur schwer finden. Eine Mutter, die zu sehr liebt, ist kurz vor dem Zusammenbruch stehend. Sie tut alles für ihre Kinder, selbst wenn sie sich dabei selbst verleugnen muss.
Auch die Liebe zu den Kindern muss Grenzen setzen können
Trotz ihrer Opferbereitschaft erleben diese Mütter die größte Enttäuschung von allen. Ihre Kinder entpuppen sich nicht als der erhoffte Segen, sondern gerade als das Gegenteil. Die österreichische Familienberaterin Martina Leibovici-Mühlberger unterstützt die Thesen von Osvaldo Poli und sagt: „Lieben kann man nie zu viel. Es geht um die falsche Art, wie manchmal geliebt wird. Eine Liebe, die keine Grenzen setzen kann und dem Kind zuschreibt, aller tun zu können, was es will.“ In Wirklichkeit ist diese Form der Liebe ihrer Meinung nach eine Vernachlässigung, da das Kind allein und im Stich gelassen wird.
Martina Leibovici-Mühlberger erklärt: „Mit diesem fehlgeleiteten Erziehungsverhalten wollen diese Eltern bewusst oder unbewusst Defizite aus der eigenen Kindheit kompensieren. Sie möchten in der Regel nicht so streng und autoritär sein wie ihre eigenen Eltern.“ Ihr Motto heißt laut Martina Leibovici-Mühlberger: „Mein Kind soll es besser haben als ich.“ Im besten Fall werden diese Kinder, die so erzogen werden, geschickte Manipulatoren. Außerdem führt diese Erziehung dazu, dass sich die Kinder in einer Art Symbiose mit dem Elternhaus verbinden und extrem lange Nesthocker werden.“
Von Hans Klumbies