Der MBTI erkennt unterschiedliche Persönlichkeitstypen
Der Myers-Briggs-Typindikator (MBTI) ist ein Test zur Einstufung des Persönlichkeitstyps, der in den 1940iger Jahren eingeführt wurde. Isabel Briggs Myers ist davon überzeugt, das Verhalten eines Menschen zu verstehen, wenn sie den Typ seiner Persönlichkeit kennt. Fortgeschrittene Introvertierte können ihrer Meinung nach ziemlich gut mit ihrer Umwelt umgehen, aber ihre besten Leistungen vollbringen sie mit ihrem Gehirn, bei der Reflexion. Desgleichen können fortgeschrittene Extrovertierte relativ gut mit Ideen umgehen, erbringen jedoch ihre besten Arbeiten, wenn sie beim Handeln nach außen gewandt agieren. Obwohl es den MBTI schon so lange gibt, fand er größere Verbreitung erst in den 1970iger Jahren. Seitdem sind Millionen von Menschen nach dieser Methode getestet worden. In der Regel wird er als Ausbildungs- und Berufseignungstest, aber auch in der Eheberatung und in der Persönlichkeitsentwicklung eingesetzt.
Die vier Grundpräferenzen
Nach der Auffassung von C.G. Jung und Isabel Briggs Myers bilden sich Menschen auf zwei Arten ein Urteil: Über das Denken oder über das Gefühl. Bei Letzterem entscheiden sie danach, was ihnen etwas bedeutet. Normalerweise bleiben die Menschen bei ihrer einmal festgelegten Vorliebe. Diejenigen, die auf die Ratio setzen, verlassen sich ganz und gar auf ihre Methode und halten emotionale Personen für irrational und subjektiv.
Aus den vier Kategorien Sensing (S – Ahnen), Intuition (N), Thinking (T – Denken) und Feeling (F – Fühlen) entstehen die vier Grundpräferenzen ST – Ahnen plus Denken, SF – Ahnen plus Fühlen, NF – Intuition plus Fühlen sowie NT – Intuition plus Denken. Sie stehen für bestimmte Werte, Bedürfnisse, Gewohnheiten und Merkmale. ST-Menschen richten sich zum Beispiel gern ausschließlich nach Fakten, die sie über die Sinne verifizieren können.
Konflikte zwischen introvertierten und extrovertierten Menschen
Ob ein Mensch extrovertiert oder introvertiert ist hängt von seiner Grundpräferenz ab. Ein Mensch kann zum Beispiel ein extrovertierter NT-Typ sein oder ein introvertierter sensorisch fühlender Typ, das heißt ein ENT-Typ oder ein ISF-Typ. Der erste Buchstabe steht dabei für die Präferenz von Extraversion beziehungsweise Introversion. Extrovertierte Menschen neigen dazu, schnell zu agieren und Situationen unmittelbar beeinflussen zu wollen.
Menschen kommen manchmal nicht gut miteinander aus, weil sie oft nicht verstehen oder zu schätzen wissen, wie andere Personen die Welt sehen. Ein rational ausgerichteter Mensch zum Beispiel unterschätzt leicht das Urteilsvermögen einer Person, die von ihren Gefühlen geleitet wird, weil er nicht versteht, wie sein Gegenüber ohne den Einsatz von Logik zu guten Entscheidungen gelangt.
Kurzbiographie: Isabel Briggs Myers
Isabel Briggs Myers wurde 1897 in Washington, D.C., geboren. An der George Washington School of Medicine testete sie 5.000 Medizinstudenten nach ihrer MBTI-Methode. Zwölf Jahre später stellte sie in einer Folgestudie fest, dass die meisten Probanden den Lebensweg wie Forschung, allgemeine Praxis, Chirurgie oder Verwaltung eingeschlagen hatten, den sie mit ihren Testergebnissen vorausgesagt hatte. Der MBTI wurde erstmals 1957 vom Educational Testing Service veröffentlicht. Isabel Briggs Myers starb 1980. Ihre Arbeit wird heute von der Myers & Briggs Foundation fortgesetzt.
Von Hans Klumbies
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