Jesper Juul klärt Eltern über Erziehungsfallen auf
Der Familientherapeut Jesper Juul hat in Dänemark ein bekanntes Institut für Familientherapie gegründet und dort Jahrzehntelang Erwachsene behandelt. 2004 hat er die Elternberatung „Familylab“ ins Leben gerufen, die inzwischen in zwölf Ländern therapiert. Zurzeit dominiert in der Kindererziehung der neokonservative Ansatz, dass man Kindern Grenzen setzen muss. Im Vordergrund stehen dabei die Werte Disziplin und Gehorsam. Jesper Juul nennt Erzieher, die diese Methode anwenden, Neoromantiker. Er beobachtet sie häufig auf Spielplätzen, wie sie zu ihren Kindern lächelnd bitte sagen und sie mit Konjunktiven verwirren.
Die Einstellung der Eltern zu ihren Kindern
Diese Eltern sind konfliktscheu und überlassen die Entscheidungen ihren Kindern. Dann wundern sie sich, wenn ihnen ihr Nachwuchs auf der Nase herumtanzt. Jesper Juul sagt: „Viele Eltern benehmen sich heute wie Flugbegleiter.“ Der Familientherapeut fügt hinzu: „Auf diesem Kontinuum, wo Autorität der eine Pol ist und Laissez-faire der andere, gibt es nichts, das funktioniert.“ Viele Eltern sind von Jesper Juul begeistert, weil er ihnen Alternativen in der Erziehung ihrer Kinder anbietet.
Jesper Juul setzt bei der Erziehung unter anderem auf Selbstverantwortung und Gleichwürdigkeit. Der Familientherapeut lehrt weder ein introvertiertes oder ein lebendiges Kind wünschen. Danach sollten sie sich darüber klar werden, ob sie mit ihrem Nachwuchs ein Projekt verfolgen oder das Kind zu einer eigenständigen Persönlichkeit erziehen möchten.
Die Abwesenheit von Gefühlen schadet dem Kind
Jesper Juul warnt davor, die Gleichwürdigkeit zwischen Eltern und Kindern mit der Gleichberechtigung zu verwechseln. Eine seiner Faustregeln lautet, dass Kinder Führung brauchen. Zwang schadet der Eltern-Kind-Beziehung und Endlosdiskussionen versanden im Nichts. Der Familientherapeut Jesper Juul hat herausgefunden, dass Kinder kooperieren wollen, wobei es keine Rolle spielt, wie alt sie sind. Kinder können warten. Laut Jesper Juul sind die Reaktionen von Kindern immer sinnvoll.
Von Hans Klumbies
Statt den Kindern theoretische Grenzen zu setzen sollten wir lieber unsere Sinne schärfen, um die praktischen Grenzen des Lebens zu erkennen: nur diese sind schließlich unausweichlich. Und mit Grenzdefi des Umgangs mit den entscheidenden Lebenskräften.
Wenn andere auf mich horchen sollen, dann muss ich erst einmal selber hören, was ich sage und damit bewirke. Und ich ich sollte sehen, dass man dabei auch auf mich sieht und ggf. lernt alle meine Narretei nachzuahmen.
Jeder Mensch hat vielfältige SUGGESTIVE WIRKUNGEN auf sich und andere. Und man verblendet uns durch Pädagogik die Sicht für Suggestion. Dadurch macht man uns letztlich hilflos und lebensuntüchtig. In der neuen Ich-kann-Schule ist Suggestion ein entscheidender Faktor für ein tiefes Lebensverständnis und einen effizienten Umgang mit den wichtigen Lebenskräften.
Jesper Juul hat m.E. gut erkannt, dass viele Erwachsene noch kindischer sind als ihre Kinder. Die logische Konsequenz daraus müsste sein, dass wir die Förderung hr den Kindern antun sondern denen, die sie dringend – und schon sehr viel länger – brauchen: den Erwachsenen.
In der Ich-kann-Schule gebe ich den Kindern die Hauptrolle ihres Lebens, in der Du-musst-Schule drängend wir sie immer noch zu aller Nachteil in Statistenrollen. Wenn ich der Köin Schüler der König in seinem Königreich, dann lobt ein Könoig nicht den anderen sondern er behandelt ihn würdig und lebt damit auch seine Würde. Im Vergleich dazu ist Unterricht geradezu Würdelosigkeit schlechthin.
Das gilt für Eltern ebenso. Wenn die ihre eigene Würde leben würden, ergäbe das folgerichtig auch eine Würdigung der Taqlente & Entwicklung der Kinder.
Ich grüße freundlich.
Franz Josef Neffe