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Die Natur braucht menschliche Empathie

Es ist zwingend und dringend, dass die Menschheit zu einer empathischen Beziehung zurückkehrt, die den Homo sapiens einst mit der Natur verband. Joachim Bauer betont: „Die Gesundheit der Erde, also ihre ökologische Verfassung, und die Gesundheit des Menschen hängen zusammen. Wir haben nicht nur aufgehört zu fühlen, was die Welt fühlt. Viele Menschen sind auch mit sich selbst nicht mehr in Kontakt.“ Zwar leben in unseren Breiten immer mehr Menschen immer länger. Die meisten Patienten berichten Joachim Bauer und seinen Kollegen aber seit Jahren, dass sie sich durchs Leben getrieben und gehetzt fühlen und keine wirkliche Erfüllung finden. Sie scheinen auch zunehmend das Gefühl dafür verloren zu haben, dass durch ihre Entfremdung von der Natur auch ihre eigene körperliche und psychische Gesundheit immer größeren Risiken ausgesetzt ist. Prof. Dr. Med. Joachim Bauer ist Neurowissenschaftler, Psychotherapeut und Arzt.

Empathie kann sogar Kampf bedeuten

Auch der hohe medizinische Standard, dessen sich der in einigen westlichen Ländern lebende Teil der Menschheit derzeit noch erfreut, wird diese Menschen nicht retten. Abgesehen davon, dass er sich nicht wird halten lassen, wenn die Zerstörung natürlicher Lebensräume un die Klimaerwärmung fortschreiten. Joachim Bauer stellt fest: „Die Corona-Krise ist nur ein Glied in einer Reihe von Ereignissen, die sich fortsetzten wird. Sie ist eine Chance, endlich aufzuwachen, wenn wir ihre wahre Botschaft richtig lesen.“

Das ökologische Elend der Natur und die immer stärker gefährdete Gesundheit der Menschheit müssen zusammen gesehen werden. Empathie bedeutet für Joachim Bauer Kampf für eine bessere Welt. Empathie setzt zwar eine freundliche Grundhaltung gegenüber der Welt voraus, bedeutet jedoch nicht, einem unguten Lauf der Dinge zahm und passiv zuzuschauen. Empathie kann und muss, wenn die Lage es erfordert, auch Empörung, Widerstand, energisches Einschreiten, ja sogar Kampf bedeuten.

Die sozialen Netzwerke sind Empathie-Killer

Joachim Bauer fordert: „Dabei sind drei Regeln zu beachten: Der Kampf muss, erstens, besonnen und geleitet von wissenschaftlichen Erkenntnissen geleitet werden. Er muss, zweitens, mit friedlichen Mitteln ausgetragen werden. Und er erfordert, drittens, ein gemeinschaftliches, solidarisches und diszipliniertes Vorgehen.“ Damit die Einhaltung dieser drei Regeln nicht in Gefahr gerät, sollt man die sozialen Netzwerke des Internets nur mit Vorsicht in Anspruch nehmen.

In allen populären Internet-Foren ist mit der Zirkulation von Falschinformationen, mit schwer begrenzbaren Erregungswellen, mit Manipulationen von dritter Seite und schließlich mit dem Auftreten von Hass und der Förderung von Gewalt zu rechnen. Joachim Bauer erläutert: „Die sozialen Netzwerke sind Empathie-Killer. Ihre undurchschaubare Dynamik und ihre Manipulierbarkeit, nicht zuletzt durch Geheimdienste, dürften einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet haben, dass der sogenannte Arabische Frühling im Chaos endete.“ Quelle: „Fühlen, was die Welt fühlt“ von Joachim Bauer

Von Hans Klumbies

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