Allgemein 

Viktor Frankl empfiehlt das Buch als Therapeutikum

Die Möglichkeit, das Buch therapeutisch einzusetzen, geht gemäß Viktor Frankl weit über das Pathologische hinaus. Er schreibt: „So vermag das Buch etwa in existentiellen Krisen – von denen ja niemand verschont bleibt – einfach Wunder zu wirken. Das rechte Buch zur rechten Zeit hat viele Menschen vor dem Selbstmord bewahrt, und davon wissen wir Psychiater sehr wohl ein Lied zu singen.“ In diesem Sinne leistet ein Buch echte Lebenshilfe.

Bücher vermitteln neuen Lebenssinn

Solche therapeutischen Erfolge lassen sich noch erhöhen, wo immer sich eine Gruppe bildet, um irgendwelche Bücher gemeinsam zu studieren und über deren Inhalt zu diskutieren. Ein Häftling aus dem Staatsgefängnis Florida schrieb Viktor Frankl über seine Erfahrungen einer Gruppenlektüre. Was dort geschah, grenzte für den Inhaftierten an ein Wunder. Menschen, die hilflos und hoffnungslos gewesen waren, fanden einen neuen Sinn in ihrem Leben.

Zu den Aufgaben der Literatur gehört es laut Viktor Frankl, jenseits der Wirklichkeit eine Möglichkeit aufleuchten zu lassen, eine Chance zur Umgestaltung der Realität aufzuzeigen. Viktor Frankl fordert: „Wenn der Schriftsteller nicht fähig ist, den Leser gegen Verzweiflung zu immunisieren, dann soll er es doch wenigstens unterlassen, ihn mit Hoffnungslosigkeit zu infizieren.“

Kurzbiographie: Viktor Frankl

Viktor Frankl wurde 1905 in Wien geboren, studierte dort Medizin und arbeitete in den 30er Jahren auf der Station für Selbstmordgefährdete am Allgemeinen Krankenhaus in Wien. Gleichzeitig eröffnete er eine private psychiatrische Praxis. Von 1940 bis 1942 leitete er die Neurologie am Rothschild-Hospital. 1942 wurde er ins Konzentrationslager Theresienstadt verschleppt, später ins Lager Dachau verlegt und 1945 von den Amerikanern befreit. Nach dem Krieg wurde Viktor Frankl Leiter der Wiener Neurologischen Polyklinik, der er bis 1971 vorstand.

Er hatte außerdem Professuren an der Harvard Urika, Australien, Asien und Afrika. Zu seinen erfolgreichen Büchern zählen unter anderen „Ärztliche Seelsorge“, „Das Leiden am sinnlosen Leben“ und „Der unbewusste Gott“. Seine 27 Bücher erschienen in 21 Sprachen. Allein von seinem Buch „Man`s Search for Meaning“ wurden über vier Millionen Exemplare verkauft. Viktor Frankl starb 1997.

Von Hans Klumbies

Related posts

Leave a Comment