Die Liebe zu Tieren hat für viele Menschen eine große Bedeutung
Die Beziehung vieler Menschen zu ihren Tieren scheint eine therapeutische Wirkung zu besitzen. Sie lassen sich zum Beispiel selbst mehr Pflege angedeihen, wenn sie sich um Tiere kümmern. Schon die bloße Anwesenheit von Tieren verändert laut Wilhelm Schmid das Leben. Denn ihre Bedürfrksamkeit erhalten, die sie jederzeit voller Freude beantworten, jedenfalls ist das bei Hunden so. Katzen, Hunde, Vögel, Hasen oder Pferde interessieren sich nicht für tiefschürfenden Diskussionen und heikle Interpretationen, sie sind einfach nur da. Wilhelm Schmid lebt als freier Autor in Berlin und lehrt Philosophie als außerplanmäßiger Professor an der Universität Erfurt.
Tiere fällen über Menschen keine Urteile
Tiere beurteilen die Menschen nt völlig erfüllend sein.“
Die Sinnlichkeit des Umgangs mit Tieren gewinnt gemäß Wilhelm Schmid besondere Bedeutung, wenn einem Menschen mit digitalen Eskapaden die wirkliche Welt abhanden gekommen ist. Die Liebe zu Tieren kann ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zurückführen, denn sie stehen exemplarisch für die Wirklichkeit, von der Menschen sich entfernen können, und manch ein Mensch hofft, mit den Tieren zum wahren Leben zurückzukehren und die Beziehung zur Natur wiederzufinden, die ihm im Laufe seines Lebenswegs verloren gegangen ist.
Das Zusammenleben mit Tieren wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus
Seelischer Sinn ergibt sich auch aus der gefühlten Berührung und dem Berührtsein im Umgang mit Tieren. Wilhelm Schmid erläutert: „Menschen können mit ihnen fühlen lernen und gerade dann ihren Seelenraum von Neuem mit Energie füllen, wenn Enttäuschungen und Verletzungen eine große Leere hinterlassen haben.“ Der Beziehungssinn erwacht wieder, der Mensch möchte nschen teilhaben.
An Intensität gewinnt die Mensch-Tier-Beziehung jedoch durch die Bereitschaft des Menschen, sich in das Tier hineinzuversetzen, die Eigenarten seines Wesens genauer zu erforschen und darauf einzugehen. Intensiver fällt dann auch die Erfahrung des Sinns im Leben aus, die an die Intensität der Gefühle für das Tier gebunden ist. Dieser Sinn wirkt wie ein Immunsystem: Menschen, die mit Tieren leben, sind im Vergleich zu anderen Menschen weniger anfällig für somatische und psychische Erkrankungen.
Von Hans Klumbies